CRISPR-Bibliothek

© Daria Chrobok, DC SciArt

Kultur: Löwenzahn (Taraxacum koksaghyz)
Eigenschaft: Erhöhte Wurzelbiomasse

Kautschuk ist Bestandteil von vielen alltäglichen Dingen wie z.B. Autoreifen, Pflastern, Dichtungen, Gummistiefeln und Turnschuhen. Bisher wird Naturkautschuk hauptsächlich aus dem Kautschukbaum gewonnen. Die Suche nach alternativen Quellen wurde jedoch durch die wachsende Nachfrage nach Naturkautschuk und die Nachteile des Kautschukbaums (langsames Wachstum, strenge Klimaanforderungen, Anfälligkeit von Monokulturplantagen für Krankheitserreger, Kosten für den Transport des Rohmaterials von derzeit geografisch begrenzten Produktionsstätten) gefördert. Der russische Löwenzahn hat sich in jüngster Zeit aufgrund seiner Fähigkeit, erhebliche Mengen an Naturkautschuk und Inulin in den Wurzeln zu produzieren und zu lagern, zu einer vielversprechenden Alternative entwickelt. Im russischen Löwenzahn wird Naturkautschuk hauptsächlich in der Wurzel gespeichert. Die Domestikation des russischen Löwenzahns erfordert jedoch die Entwicklung stabiler agronomischer Merkmale wie höhere Erträge von Inulin und Naturkautschuk, eine höhere Wurzelbiomasse und eine Wurzelmorphologie, die für Anbau und Ernte besser geeignet ist. Wissenschaftler*innen der Universität Münster ist es gelungen, ein Gen zu identifizieren und auszuschalten, was eine positive Beeinflussung des Wurzelwachstums zur Folge hatte. Verglichen zur Kontrollgruppe wiesen die editierten Pflanzen eine verbesserte Wurzelform, mehr Wurzelbiomasse und erhöhte Inulin und Naturkautschuk-Erträge auf.

Publikation

TitleLoss of function mutation of the Rapid Alkalinization Factor (RALF1)-like peptide in the dandelion Taraxacum koksaghyz entails a high-biomass taproot phenotype
AuthorsAnnika Wieghaus et al.
CountryGermany
JournalPLOS ONE
Year2019
DOIdoi:10.1371/journal.pone.0217454
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