CRISPR-Bibliothek

© Daria Chrobok, DC SciArt

Kultur: Sojabohne (Glycine max)
Eigenschaft: Verbesserte Ölqualität

Das Öl der Sojabohne hat viele Anwendungsbereiche, beispielsweise zum Kochen und Frittieren, und weist einen hohen Gehalt an gesunden, mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf. Beim Braten oder Frittieren mit Sojaöl (und anderen Ölen mit hohem Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren) bilden sich daraus jedoch potentiell gesundheitsschädliche und geschmacksverändernde Abbauprodukte. Um dem entgegenzuwirken und eine bessere Stabilität des Öls beim Frittieren zu gewährleisten wurde das Fett oft künstlich gehärtet, was zu Transfettsäuren führte. Diese spielen bei der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen eine Rolle und ihr Gehalt in Lebensmitteln sollte so gering wie möglich gehalten werden. Als Alternative zum Härten haben Wissenschaftler von Calyxt, einem jungen Biotech-Unternehmen aus den USA, zwei Mutationen im Erbgut der Sojabohnen gezielt mithilfe der TALEN-Technik* ausgelöst. Die bearbeiteten Sojabohnen enthalten weniger ungesättigte Fettsäuren, dafür aber deutlich mehr der hitze- und oxidationsstabileren Ölsäure. Das hat zur Folge, dass sich beim Braten oder Frittieren weniger gesundheitsschädliche Nebenprodukte bilden, während auf industrielle Härtung verzichtet werden kann. Die so entwickelte Sorte wird in den USA bereits kommerziell angebaut und vermarktet, und wird in den USA auch nicht als gentechnisch verändert eingestuft.

Publikation

TitleDirect stacking of sequence-specific nuclease-induced mutations to produce high oleic and low linolenic soybean oil
AuthorsZachary L. Demorest et al.
CountryUnited States
JournalBMC Plant Biology
Year2016
DOIdoi:10.1186/s12870-016-0906-1
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